Come Dance

Communication by Dancing and Acting

Wir kommunizieren durch Tanz und Spiel

ComeDanceIm COMENIUS-Projekt Come Dance geht es um die Begegnung mit anderen europäischen Kulturen, Ländern, Schulen, Kindern und Pädagogen. Tanz und Bewegung bilden dabei die gemeinsame Grundlage und Kommunikationsebene, von der aus sich weitere Möglichkeiten und Bereiche des Zueinanderfindes bilden.

Das Projekt wurde von September 2011 bis August 2013 durchgeführt. Neben der Hunsrück-Grundschule waren noch Schulen aus Spanien, Norwegen, Belgien, der Türkei, Polen, Frankreich, Tschechien und dem Vereinigten Königreich beteiligt.

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Warum „Tanz“?

Das Thema ‚Tanz’ bietet einen Zugang zu den verschiedenen Bereichen:

  • traditionell / ethnisch geprägte Tanzstile
  • der Ursprung / die Geschichte des Tanzes
  • Tanz als Beruf
  • Lebensgeschichten berühmter Tänzer
  • Tanz und Geschlechterrollen, Stereotypen und Rollenverständnis
  • Tanz und Gesundheit
  • Tanz als nonverbale Kommunikationsform / Ausdruckstanz
  • Transfer von Tanzstilen durch Medien

Durch die Erarbeitung der einzelnen Aspekte bringen die Kinder ein, was sie kennen, was jeder einzelne von ihnen in seinem kulturellen Gepäck hat. Die Schüler – so wie alle Beteiligten-  werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowohl in ihren bekannten Gruppen als auch in der Begegnung mit den Partnerschulen entdecken.  In dieser Auseinandersetzung gewinnen und festigen sie die Kenntnis über ihre eigene Identität und sind offen für die wertschätzende Begegnung mit bislang Unbekanntem.

Die Erfahrungen aus dem Projekt european classroom haben gezeigt, dass eine Kommunikation zwischen den Schülern  durch konkretes Handeln initiiert werden kann. Eine Suche nach Wörtern wird freigesetzt; unabhängig von der direkten Steuerung durch Pädagogen entsteht die Motivation zur Kommunikation. Diesen Prozess nachhaltig wirken und wachsen zu lassen und ’neue“ Unterrichtsformen wie Projektunterricht, selbstbestimmtes und fächerübergreifendes Lernen zu realisieren und schließlich den Anspruch des Interkulturellen Lernens bis hin zur Inklusion ‚jeder wird wirksam‘ umzusetzen soll Inhalt der gemeinsamen Anstrengung sein.

Ziele der Partnerschaftsarbeit

Auf Ebende der Schüler_innen:

  • Stärkung der Ich – Identität
  • kritische, wertschätzende Auseinandersetzung mit fremden Traditionen und Normen
  • Auseinandersetzung mit stereotypen (Geschlechter-) Rollen

auf der Ebene der Pädagog_innen:

  • Realisierung fächerübergreifender Projektarbeit und deren Implementierung im Schulprogramm der Schulen im Europäischen Diskurs
  • Austausch und Weiterentwicklung / Optimierung von Inklusion
  • Realisierung von Ansätzen des individuellen Lernens im Austausch mit den Partnerländern
  • gegenseitige Hospitationen, Projektdokumentationen, Gestaltung einer gemeinsamen Website
  • Fachtagungen mit Inputreferaten zu verschiedenen Themen entsprechend der Ziele
  • „events“

Projektablauf

Es sind im Verlauf des gesamten Projekts 5 große Treffen und 3 kleine Treffen vorgesehen. Das erste große Treffen soll zur Arbeit mit der Projekteigenen Website genutzt werden (Einführung in die tools, inhaltliche Gestaltung).  Die Website ‚Communication by dancing and acting‘ ist ein zentrale Medium zum Austausch über den Projektverlauf. Bei den weiteren großen Treffen sollen einmal unter der aktiven Beteiligung möglichst vieler Schüler aus den einzelnen Partnerländern Tanzaufführungen stattfinden und zum anderen jeweils eine Fachtagung zu den aufgeführten Themen durchgeführt werden. Die kleinen Treffen dienen den weiteren Planungsabsprachen, Klärung von Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Projektideen, Austausch über die Projektentwicklung auf Schüler und Pädagogenebene etc..

Abschlussfilm

Umsetzung

  • Installation einer neuen Website zum Projekt analog zu der website ‚European classroom‘ inclusive Austauschforum / päd. Tagebuch aller beteiligten Einrichtungen (Pädagogen; Elternverbände etc.)
  • Fachtag mit Experten: Inklusive Schule in der EU
  • 1. Tanzfestival unter Beteiligung von Schülern und Erwachsenen (DVD)
  • Fachtag mit Experten: Interkulturelle Bildung in den Bildungsplänen der EU – Länder
  • möglichst in Verbindung mit Hospitationen an ‚Leuchtturmschulen‘ (QUIMS)
  • 2. Tanzfestival unter Beteiligung von Schülern und Erwachsenen (DVD)
  • Fachtag mit Experten: Gender und schulische Bildung
  • 3. Tanzfestival unter Beteiligung von Schülern und Erwachsenen (DVD)
  • Fachtag mit Experten: Individuelle Förderung/ Arbeit mit Kompetenzrastern vs Standards
  • 4. Tanzfestival unter Beteiligung von Schülern und Erwachsenen (DVD)
  • Fachtag mit Experten: Demokratie Lernen und Anti- Bias Werkstatt
  • 5. großes Abschluss Tanzfestival unter Beteiligung von Schülern und Erwachsenen (DVD) und aller im Projekt als Experten, Unterstützer o. ä. engagierten Menschen im FEZ Berlin

Kooperation

Dieses bewegte Lernen wollen wir in der Zusammenarbeit mit möglichst vielen auch außerschulischen Kräften (Eltern, Musikschulen, Vereinen, Fachhochschulen etc.) möglich machen. Die beteiligten Schulen werden per Videokonferenz, durch den Austausch von DVD Aufnahmen, Mails, Fotos etc. – und möglichst durch zahlreiche reale Begegnungen – ihre Arbeitsergebnisse einander präsentieren und in gemeinsamen Aktionen ergänzen, verändern und optimieren. Neben Ausstelllungen zu den einzelnen Themenbereichen soll das Projekt mit einem ‚Festival des europäischen Tanzes’ seinen Abschluss und Höhepunkt finden.

Statistiken zur Qualität von schulischer Bildung im Europäischen Vergleich gehören mittlerweile zum Standard, an dem die einzelnen Schulen Europas sich messen können und müssen. Interessante Konzepte lassen sich insbesondere in dem Vergleich der Anstrengungen zur Bildung von Kindern mit Migrationshintergrund, von Kindern mit besonderem Förderbedarf  oder von Schulen in sogenannten sozialen Brennpunkten finden.

Individuelles Lernen und Inklusion sind dabei große Themen, die in ihrem Anspruch nach einem individualisierten Curriculum für alle das Anliegen und der Auftrag der Schulpädagogik an sich sein müssen. Wir wollen die Ansätze, die sich dazu in den einzelnen Partnerländern finden, gemeinsam betrachten, ihre Qualitätsmerkmale diskutieren und über die Möglichkeiten und Grenzen der Umsetzung in dem eigenen pädagogischen Tätigkeitsfeld reflektieren. Dazu ist die möglichst umfangreiche Einbindung der pädagogischen Kräfte an den jeweiligen Standorten (Kollegien, Einrichtungen der Lehrer- und Erzieherausbildung, Verbände etc.) besonders wichtig und die Planung der jeweiligen Fachtagungen ein wesentlicher Baustein des Gesamtprojekts.

Arbeitsgemeinschaften

Jede einzelne Partnerschule organisiert Arbeitsgemeinschaften zum Thema „Dancing and Acting“.

Diese Arbeitsgemeinschaften sind integriert in den schulischen Alltag und damit fester Bestandteil im Unterrichtsprogramm.

Die beteiligten Kollegen erarbeiten an ihrem jeweiligen Standorten in Zusammenarbeit mit ihren an der Projektarbeit interessierten Kollegen eine Planung, in welchen unterrichtlichen Bereichen sie die Themen ‚history of dancing, dancing and gender, dancing and health,  dancing and communication, the story of famos dancers’ (Geschichte des Tanzes, Geschlechterrollen du Tanz, Tanz und Gesundheit, Tanz als Mittel der Kommunikation und die Geschichte berühmter Tänzer)  integrieren können.  Dazu wurde im Vorfeld als Grundlage ein Planungscluster erarbeitet. Jede einzelne Schule trägt die Verantwortung, dass die Themen umfangreich und mit möglichst vielen Schülern bearbeitet werden.

Fachtagungen

Die konkrete Planung und der Austausch über  Unterrichtsideen sollen beim ersten Treffen im September 2011 erfolgen. Desgleichen sollen dann die Möglichkeiten der Einbindung von Experten zu den einzelnen pädagogischen Themen der Fachtagungen entschieden werden:

  • Inklusive Schule in der EU,
  • Interkulturelle Bildung in den Bildungsplänen der (beteiligten) EU-Länder,
  • Gender und schulische Bildung,
  • Individuelle Förderung und Arbeit mit Kompetenzrastern,
  • Demokratie Lernen und Vorurteilsbewusste Erziehung

Dazu wurden erste Ideen bereits gesammelt. Es ist allen Beteiligten wichtig, dass die zu den Themen geplanten Fachtagungen in der Projektsprache Englisch abgehalten werden können.

Ergebnisse & Perspektiven

Aus den gemachten Erfahrungen lassen sich auf Schülerebene kontinuierliche Angebote für den Schulalltag entwickeln. Tanz und die Auseinandersetzung mit den beschriebenen Themen können ein Regelangebot der Schule werden. Sie können den Charakter von Arbeitsgemeinschaften, Projektarbeit als kompaktes Angebot bekommen oder als festes Modul  den einzelnen Fächern zugeordnet werden. In den aufgebauten Netzwerken (Zusammenarbeit von Fort- und Weiterbildungseinrichtungen, Musikschule, Verbänden, etc. und Schule)  können Ergebnisse, Projekttagebücher, Fotodokumentationen, DVD’s für die inhaltliche Arbeit zur Verfügung gestellt werden. Im Rahmen von Ausstellungen und Aufführungen wollen wir uns bemühen, die örtliche Presse einzubinden. Dies hat sich im vorherigen Projekt in kleineren Städten als sehr ergiebig gezeigt, in größeren Städten wie Berlin bleiben die Publikationen in der Presse eher auf kleine Notizen oder auf Zeitschriften für die Hand von Kindern beschränkt. Die positiven Erfahrungen mit den Fachhochschulen – insbesondere der Einsatz von Lehramtsanwärterinnen und Praktikanten der Sozialpädagogik  sollen je nach Standort der Projektpartner für dieses Projekt weiter ausgebaut werden.

Der Projektverlauf wird nicht nur auf der gemeinsamen Website ‚Communication by dancing and acting‘ dokumentiert, sondern auch auf den jeweiligen Schulwebseiten publiziert werden.

Die nachhaltige Wirkung auf die pädagogische Arbeit der in der Einrichtung Tätigen wird sich am deutlichsten in den Inhalten der jeweiligen Schulprogramme widerspiegeln. Dies soll ausführlich im Abschlussbericht des Projekts auf der Basis der im Projektverlauf erstellten pädagogischen Tagebücher dokumentiert werden.


 

von Friederike Terhechte-Mermeroglu